Auch dieses Jahr waren wir wieder in der Volksschule Allerheiligen zu Besuch, der erste von insgesamt sechs. Kaum kamen wir mit unseren Schachbrettern bei der Tür herein, sprach mich ein kleines Mädchen an, ob wir wieder da seien, um Schach zu unterrichten. Als ich mit ja antwortete, stieß sie ein kleines „schade“, gefolgt von „dann seid ihr bestimmt nicht wieder bei uns“ aus. Aber es war anders, als sie meinte. Wir hatten das große Glück nochmal zu Herrn Nicolussi in seine mittlerweile 2b-Klasse kommen zu dürfen. Das Mädchen erklärte uns nur kurz den Weg und sprang dann lauthals in den Pausenhof, um allen kund zu tun, dass wir da sind. Es waren 25 Kinder in der Klasse, bevor wir auch nur einen Fuß hineinsetzen konnten – sieben davon gehörten gar nicht zur Klasse – Bilder zur Veranstaltung
Bei so einer Begrüßung durch die Kinder war das Eis sehr schnell gebrochen und nach einer kurzen Vorstellungsrunde geleitet durch unser Volksschul-Schachmaskottchen „Tschollie“, ein kleines plüschiges Schaf, ging es auch sofort in die Vollen.
Nachdem die Kleinen die Tiroler Schachschule schon letztes Jahr zu Besuch hatten, wollten Dino Hajdarevic und ich (Alexander Meier) ihr Wissen einem kleinen Test unterziehen. Alle bestanden mit Bravour!
Wir beide hätten nicht geglaubt, dass so viel vom letzten Mal hängen geblieben ist. Einige erzählten uns sogar davon, dass sie, seitdem wir da waren, nun mit dem Papa, der Mama, Bruder, Schwester oder Oma und Opa Schach spielen würden. Es wurde uns klar, dass wir die Einleitung, wie die Figuren ziehen, drastisch kürzen konnten und so starteten wir bald mit unserem ersten Spiel „Friss die Blumenwiese“, bei dem wir erkannten, dass die Gang-(Sprung)art des Springers doch noch der einen oder dem anderen Probleme machte.
Als auch diese kleine Hürde erfolgreich überwunden war, gingen wir gleich dazu über das Zugverhalten von Läufer und Turm zu verinnerlichen. Dazu lehnten wir ein bisschen an die Formel 1 an und spielten das beliebte Spiel „Autorennen“. Spätestens jetzt wissen wir auch, dass alle kleinen Kinder Sebastian Vettel kennen.
Die Zeit verflog wie im nu und so blieb nur Zeit für ein letztes Spiel – „Ab in die Grundstellung“. Einige Kinder wussten bereits, wo die Figuren ihr Ausgangsfeld am Schachbrett haben, andere hatten ihre Problemchen. Doch dies alles war egal, denn erstens konnten die Kids am Demobrett an der Tafel abschauen (spicken erlaubt!) oder man half sich gegenseitig. Auf jeden Fall merkten Dino und ich, dass alle einen riesigen Spaß hatten.
Als es zum Ende hin ging, einige Eltern bereits vor der Tür warteten und sich die Kinder von uns persönlich mit Handschlag verabschieden wollten, konnten Tschollie, Dino und ich den Kleinen nur für ausgezeichnete Disziplin, ihr Engagement und ihre nette Art danken.
Einige sprachen uns nach dem Ende der Schule beim zusammenräumen noch an, wir müssen unbedingt nächstes Jahr wiederkommen und auch der Klassenlehrer, Herr Nicolussi, war voll und ganz von uns begeistert. Er versicherte uns, nächstes Jahr können sie noch mehr!
Vielen Dank allen Kindern für ihr vorbildhaftes Benehmen, mit so einer netten Klasse macht Schach doppelt so viel Spaß! (Alex)