Dank der engagierten Arbeit unseres Schulschachreferenten Hanspeter Haspinger und einigen fleissigen Helfern konnte auch heuer im April in Tirol wieder eine Schulschachmeisterschaft stattfinden. Während einige Wochen zuvor in Südtirol bei der Schulschachmeisterschaft wiedermal ein Teilnehmerrekord zu verzeichnen war und man nur mit Mühe Lokalitäten fand, wo alle Teilnehmer untergebracht werden konnten, war der Andrang bei uns vergleichsweise bescheiden.
Die Schüler wurden in Volksschule, Unterstufe und Oberstufe unterteilt und auch für die Mädchen gab es ein eigenes Turnier.
Oberstufe
Beginnen durften die Oberschüler am 18. April in Wattens. Das BORG LANDECK wird Tirol heuer beim Bundesfinale der Oberstufen in Cap Wörth in Kärnten vertreten. Die Routiniers aus dem Oberland distanzierten ihre Gegner und schafften fast 100 Prozent der Punkte. Mit 23 von 24 möglichen Punkten siegten Anna-Lena Schnegg, Bernhard DALNODAR, Kevin und Kenny LIAO mit 6,5 Punkten Vorsprung auf das BG LIENZ. Den dritten Platz belegte das BG IMST vor dem BG Adolf-Pichler-Platz INNSBRUCK.
Mädchen und Volksschüler
Am 24. April fand in Schwaz die Mannschaftsmeisterschaft der Mädchen und Volksschüler statt. 6 Volksschulteams und 3 Mädchenmannschaften traten zum Tirolfinale im Schulschach für eben diese beiden Gruppen an. Bei den Volksschülern war es ein Kopf-an-Kopf – Rennen zwischen der gemischten VS BREITENBACH-KUNDL und eben der Osttiroler Mannschaft aus der VS NUSSDORF-DEBANT – beide belegten gemeinsam den 1. Platz, da alle Wertungen gleich waren. Bei den Volksschulen werden die Schüler der VS NUSSDORF-DEBANT Tirol beim Bundesfinale vertreten, da die Unterländer Schüler aus zwei Volksschulen stammen und beim Bundesbewerb gemischte Teams nicht startberechtigt sind.
Zu den genauen Ergebnissen und einigen Bildern dazu, darf ich auf http://tirol.chess.at/ verweisen.
Unterstufe
Am 26. April fand im Mehrzweckgebäude in Wattens die Schulschachmeisterschaft für die Unterstufe statt, bei der ich auch mit meiner Truppe aus der Mittelschule Absam dabei war. Erfreulich war hierbei schon die Teilnahme von 11 Mannschaften, was ein ganz anständiges Turnier garantierte. Die Räumlichkeiten und Organisation waren hervorragend. Die Gegner leider auch.
Meine Jungs sammelten erstmals Turniererfahrung, nachdem sie zum Teil erst vor kurzem mit dem Schachspiel Bekanntschaft machten. Begeistert stürzten sie sich in jede Partie und leisteten jedes Mal vehemet Wiederstand bis zum bitteren Ende. Mehr als einmal war der richtige Plan vorhanden und manch ein Routinier stand gegen uns knapp vor einer Niederlage, bis uns am Ende doch noch das Glück verließ. Trotz suboptimaler Punkteausbeute ließen wir uns nicht aus dem Konzept bringen und übernahmen kurzfristig sogar Geheimwaffen der Gegner wie das Schläfermatt. Als unser Enthusiasmus schließlich mit einem grandiosen Sieg von Stefan Huetz auf Brett 4 belohnt wurde, übertraf unser Jubel wahrscheinlich sogar noch jenen der Lienzer über ihren späteren Turniersieg! Als die 10 Runden mit einer Bedenkzeit von 10 Minuten pro Partie zu Ende waren, registrierten wir, das wir einen Top 10 Platz nur denkbar knapp verfehlt hatten. Bereits eine Runde vor Schluss stand das BG Lienz als würdiger Sieger fest. Auf Platz 2 folgten ihnen die Spieler vom Lienzer Talboden noch vor der Mittelschule aus Matrei.
Für die genauen Ergebnisse verweise ich auf chessresults: http://chess-results.com/tnr71434.aspx?lan=0
Wer glaubt, meine Truppe war nach so einem Turnier froh wieder heimzukommen, hat weit gefehlt. Als alle anderen Teams bereits abgereist waren, saßen sie noch immer fasziniert vor einem Schachbrett, welches unsere Schule per Los zuvor gewonnen hatte!
Nächstes Jahr wird man uns wieder auf der Rechnung haben müssen und dann wollen wir unseren Gegnern das Fürchten lehren. 🙂
Bilder folgen in Kürze!
Resümee
Bleibt zu hoffen, dass Schulschach bei uns einen ähnlichen Boom erlebt wie bei unseren Nachbarn aus Südtirol. Da es schade ist, wenn die Organisatoren einen doch beträchtlichen Aufwand betreiben, um ein Turnier zu veranstalten, und dann am Beispiel der Oberstufe nur 4 Mannschaften an den Start gehen! Die richtigen Schritte in dieser Richtung werden unternommen, wie auf der Homepage des Landesschachverbandes Tirol zu lesen ist:
“Ab Herbst startet ein Kurs in der PHT Innsbruck (64 Stunden) unter der Leitung von Dr. Schmied für angehende Lehrer. Aber auch unterrichtende Schachlehrpersonen können sich zu diesem Kurs anmelden. Ziel ist es, wieder mehr Schach in die Schulen zu bringen. Auch im Zuge der Nachmittagsbetreuung ist Schach ein wichtiger Aspekt, der den Schülerinnen und Schülern durch qualifizierte Lehrerinnen und Lehrer näher gebracht werden soll. Das Seminar endet mit einer Prüfung zum „Schulschachtrainer“.
Nähere Auskünfte bei Dr. Roman SCHMIED und Schulschachreferent Hanspeter HASPINGER.“