Einen schönen Erfolg feiert die Tiroler Schachschule mit dem zweiten Platz Chiara Polterauers beim 19. International Styrian Youth Open 8-12. Chiara spielte heuer wirklich grandios, sah Fallen und sonstige Tricks gut voraus und zeigte, dass sie das beste Mädchen des Turniers war. Sie wurde sogar von ihrem dortigen Trainer Gert Schnider hoch gelobt, weil sie im letzten Jahr so viel dazugelernt hat. Gert hat sie ausgezeichnet auf die einzelnen Partien vorbereitet und konnte Chiara vieles beibringen, aber vor einer Partie hat sie sich zusätzlich noch bei Hannes Sucher, ihrem Trainer in der Tiroler Schachschule, telefonisch Rat eingeholt.
Wie immer waren die Turniere in Mureck stark besetzt, weil viele ausländische Spieler wegen des Ambientes gerne dort hinfahren. Neben den EU-Meisterschaften, die dort ebenfalls ausgetragen werden, gibt es für die Kinder die Möglichkeit in einem Schachcamp ihre Partien zu analysieren und sich vorzubereiten, daneben werden aber auch das Schwimmbad und andere Freizeitangebote intensiv genützt. Die Atmosphäre ist freundschaftlich und wirkt trotz der Größe der Veranstaltung fast familiär, was die professionellen steirischen Veranstalter besonders auszeichnet. Nicht selten kommt es deshalb vor, dass dort neue internationale Freundschaften geschlossen werden. Auch mit dem Wetter hatten die Veranstalter Glück, denn die Woche war sehr schön und heiß – Letzteres hat man natürlich auch in den Turniersälen zu spüren bekommen – die Kinder und Jugendlichen schwitzten also im wahrsten Sinne des Wortes.
Die siebte Runde war für Chiara die schwerste Partie, die sie gewinnen konnte, doch nach 3 Stunden und 10 Minuten stand das Ergebnis fest. Nadim El Helw, ihren befreundeten Gegner, der am Ende Dritter wurde, kannte sie schon aus dem Jahr 2010 – dort hatte sie ihn schon einmal besiegt, was damals noch alle überrascht hatte. Die Familie El Helw kommt aus Wien und ist mit der Familie Polterauer befreundet, so war diese Partie natürlich gleich doppelt spannend. Nadim hätte sich natürlich gerne für die Niederlage 2010 revanchiert, doch so leicht wollte Chiara es ihm einfach nicht machen. Während er sich in manchen Stellungen schon sicher war, dass sie in seine raffinierten Fallen tappen würde, sah Chiara an diesem Tag einfach eine Spur mehr als er, was schließlich den Ausschlag gab.
Chiara gab am Ende in neun Partien nur eineinhalb Punkte ab – einmal verlor sie gegen den Erstplatzierten Jaka Meglic aus Slowenien und einmal teilte sie sich mit Patrick Gelbenegger den Punkt. Leicht waren für Chiara aber nur die ersten drei Runden, danach war jede Partie eine echte Herausforderung. So auch die spannende Schlusspartie gegen die Slowenin Ana Marija Petauer, bei der es um die Entscheidung im Kampf um das beste Mädchen ging – Chiara entschied auch diesen harten Kampf in 3 Stunden und 30 Minuten für sich und stellte damit alles klar. Bleibt mir nur noch, der talentierten jungen Dame meine Glückwünsche auszusprechen!