Na gut, noch wurde kein Mitglied des Trainerstabs von unserem Big Boss rausgeschmissen, dennoch kann nicht oft genug betont werden, dass stetige Weiterbildung nicht nur für unsere Schützlinge sondern auch für die Trainer essentiell ist. Neben der kontinuierlichen Überprüfung unserer Trainingsmethodik ist freilich auch die fachliche Schulung von enormer Wichtigkeit. FM (Fidemeister à also verdammt gut) Helmut Kleissl, ein absoluter Spitzenspieler der Tiroler Schachszene, konnte als Ausbilder gewonnen werden. Kompendium für das Training bildeten seine eigenen Partien aus der Bundesliga, für emotionale Brisanz war also gesorgt. Tatsächlich war die Analyse der niveauvollen Matches derart spannend, dass ich mich selbst des Öfteren als „Rausschreier“ ertappt hab. Sobald ich der Meinung war, einen guten Zug gefunden zu haben, konnte ich diese (vermeintliche) geistige Errungenschaft nicht für mich behalten. Somit wurde gegen so ziemlich alle Verhaltensregeln verstoßen, die ich in meinem Kinderkurs gebetsmühlenartig wiederhole. Falls Sie als Leser nun meinen, dass ich hier nur sinnbefreit schwadroniere, ist dies nur bedingt richtig. Vielmehr versuche ich zu zeigen, dass ein so geartetes Training auch neue Perspektiven schafft und das Verständnis für das Verhalten unserer Schützlinge während des Trainings fördert.
Die Tatsache, dass Helmut auf seine (wohlverdiente) Gage verzichtet, und damit dem Mammonismus eine Absage erteilt hat, zeigt, dass ihm das Training wohl besonderen Spaß gemacht hat. Die Früchte dieser Arbeit können die meisten Teilnehmer (8 an der Zahl) erst in näherer Zukunft ernten. Dinos überragende Form (siehe Ergebnis des Donau-Opens) beweist jedoch schon jetzt (schließlich steht diese Leistung wohl in direktem Zusammenhang mit der Weiterbildung), welch positiven Effekt das Training haben kann.
Fettes Dankeschön an Helli!